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Mallorca Land Finca

 

Landwirtschaft auf Mallorca

 

Wenn man eine Fahrt über die Insel Mallorca unternimmt, speziell durch das Inselinnere, stellt man fest, dass die Insel rund um die Küstengebiete und Badeorte zwar kräftig bebaut ist, dass jedoch gleich danach im Hinterland das ländliche Mallorca beginnt, mit weitläufigen Anbauflächen und Nutzbaumkulturen, immer begrenzt durch die typischen Natursteinmauern, die einst von den arabischen Erobern eingeführt wurden und seitdem die Landschaft im Inselinneren prägen.

Mallorca Landschaft mit Windmühlen

Speziell im Inselinneren ist Mallorca fast unberührt von den modernen Bauten, traditionelle Dörfer scharen sich um eine Kirche, hin und wieder gibt es in den typischen Orten ein Restaurant oder eine Tapa-Bar oder ein Café – Berichten zufolge werden immer noch drei Viertel der Insel landwirtschaftlich genutzt und die Landwirtschaft stellt immerhin noch ca. 10% der Arbeitsplätze.

Viele Mallorquiner haben von altersher ländliche Familienbesitze, die mit mehreren Tausend Quadratmetern Grundbesitz verbunden sind, in den meisten Fällen wurden hier schon von den Vorfahren Obstbäume, Mandel-, Feigen-, Orangen- und Zitronenbäume angepflanzt, die Früchte werden noch heute meist für den Privatgebrauch geerntet.

 

Einige der traditionellen Fincas haben sich zusammengeschlossen und bieten Agroturismo-Ferienaufenthalte in ihren typischen Fincas für Urlauber an, da die Landwirtschaft keine besonders großen Erträge mehr abwirft. Andere Fincas wurden gleich zu Ferienhäusern ausgebaut, sodass die Eigentümer-Familien hiermit aus ihren Landbesitzen ein Auskommen im individuellen Tourismus gefunden haben.

 

Darüber hinaus gibt es Erfolgsgeschichten von gestandenen Landwirten, die auf Mallorca Kartoffeln anbauen. In der Ebene bei Sa Pobla im Norden von Mallorca werden zum Beispiel bereits seit den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts von einigen Kartoffelbauern sehr erfolgreich verschiedene gefragte Sorten angebaut, die hauptsächlich in andere europäische Länder exportiert werden, da dort mehr Kartoffeln als auf Mallorca konsumiert wurden und die Nachfrage entsprechend groß war. Natürlich gibt es zunehmend Konkurrenz, aber noch ist die Nachfrage groß genug, um den Kartoffelbauern ein verträgliches Einkommen zu sichern.

 

 

Die Orangenplantagen in und um Soller sind sehr ertragreich,

das früher abgeschiedene Tal hat sich nach und nach auch ein wenig dem Tourismus geöffnet: die Besucher kommen auch, um die Schönheit der Landschaft mit den Orangenhainen zu bewundern. Auf homepages bieten die Orangenbauern von Soller ihre Produkte auch überregional zum Verkauf an, die Zusendung erfolgt innerhalb von wenigen Tagen. <<<weiterlesen Mallorca und Orangen>>>

 

 

 

Mallorca Weintrauben

 

 

Und natürlich sind mallorquinischen Winzer sehr aktiv: während in früheren Jahren die Trauben auf Mallorca hauptsächlich für den einheimischen Gebrauch als Tafelwein angebaut wurden, haben die Weinbauern in den letzten Jahren ihre Weinerzeugnisse als Qualitätsweine aus Mallorca auch zu international begehrten Markenarteikeln gemacht, die schon in vielen Ländern im Weinhandel präsentiert werden und auch online erworben werden können. <<<weiterlesen über Weinanbau Mallorca>>>

 

Mallorca Mandelbaum

 

 

 

In den Wintermonaten Januar bis Anfang März blühen Tausende von Mandelbäumen auf den alten Besitzen der Insel. Obwohl die Erträge aus den Ernten der einst begehrten und qualitativ hochwertigen mallorquinischen Mandel nicht mehr sehr hoch sind, werden die Mandeln traditionell geerntet und von den Landwirten vertrieben, durch Weiterverarbeitung, z.b. Ölen, Kerzen und Kosmetik ergeben sich zusätzliche Absatzmöglichkeiten, die auch von den Touristen der Insel gerne gekauft werden. <<<weiterlesen Mandelblüte auf Mallorca>>>

 

Mallorca Olivenhain

 

 

 

Die Ernten der Olivenbäume werden von alters her zu Olivenöl gepresst, inzwischen gibt es einen besonderen Kreis von Abnehmern, die das natürlich gewachsene und kalt gepresste mallorquinische Olivenöl schätzen und auch bereit sind, den dafür angemessenen Preis zu zahlen. Für den direkten Verbrauch werden die Oliven in eine Salzlösung eingelegt und können als grüne oder schwarze Oliven als Tapa oder Vorspeise zu den Mahlzeiten genossen werden. <<<weiterlesen Olivenöl Mallorca>>>

 

 

Mallorca Johannisbrotbaum

 

 Johannisbrotbaum

 

Schon seit Jahrhunderten wachsen auf Mallorca Johannisbrotbäume zusammen mit Mandelbäumen oder auch als einzelnes Exemplar in Hausnähe der Bauernhäuser. Die Johannisbrotbäume sind sehr fruchtbar und jedes Jahr reifen ca. 80kg Schoten heran, die im September geerntet werden.  Die Bäume sind immergrün, in ihrem Schatten konnten die Landarbeiter immer einmal eine kühlende Pause in der heißen Tageszeit einlegen.  Der Johannisbrotbaum ist im gesamten Mittelmeergebiet beheimatet und beliebt, zum einen wegen der enorm nützlichen Schoten, zum andern wegen seines robusten Wachstums und weil er unempfindlich gegen die Sommerhitze am Mittelmeer ist.

Alle Teile der Bäume können genutzt werden: die Hülsenfrüchte und ihre Kerne werden traditionell in der mallorquinischen Küche frisch oder als Mehl zu vielen Gerichten verarbeitet. Die Kerne werden auch in der Nahrungsmittelindustrie zu den verschiedensten Produkte verarbeitet. Das Holz der Bäume ist ein Hartholz und wird auf der Insel für Möbel und Bodenbeläge verarbeitet.

 

Obst

Traditionell wurden auf Mallorca schon zur Zeit der Araber und Römer Obst- und Gemüseplantagen mit Bewässerungsystemen angelegt, zeitweise war Mallorca der größte Obstexporteur für Europa. Heutzutage hat der Obstanbau nicht mehr den großen Stellenwert in der mallorquinischen Landwirtschaft, da der Wettbewerb immer härter wurde, die Früchte werden hauptsächlich für den privaten Gebrauch genutzt und auf den einheimischen Märkten angeboten.

Es gibt jedoch Bestrebungen des Landwirtschaftsministeriums, die früheren Traditionsanbaugebiete wieder zu fördern, um die alten Obst- und Gemüsearten zu erhalten. Die „fincas experimentales“ werden daher unterstützt in ihren Bemühungen, wieder heimische Obstsorten auf ihren Besitzen anzupflanzen.

 

Die einheimischen Melonen aus der Region Porreres sind sehr beliebt auf den Märkten, passend zur heißen Jahreszeit im August ist Erntezeit der saftigen und durstlöschenden Früchte. Einmal im Jahr im November findet in Muro auf Mallorca das große, bunte Melonenfest mit einem Wettbewerb um die größten Früchte statt.

 

Feigenbäume gibt es im Mittelmehrraum seit Menschengedenken, sie wachsen unkompliziert auch auf trockenen Böden und benötigen keine Bewässerung, ideal also für heiße und trockene Regionen. Im späten Sommer erreichen die grünen und blauen Feigen ihren besten Reifegrad, überall auf der Insel sieht man dann die fruchtbeladenen Feigenbäume auf den Obstwiesen, teilweise müssen die Äste gestützt werden, um nicht abzubrechen. Frisch gegessen schmecken sie köstlich, aber die Mallorquiner trocknen einen Teil und stellen verschiedene Gebäcke und Nachspeisen aus den Früchten her. Getrocknet haben Feigen eine lange Haltbarkeit und spenden dann auch im Winter noch wertvolle Nährstoffe.

 

Granatäpfel werden meist erst im späten Herbst rot und lecker, wenn die Blätter schon von den Bäumen gefallen sind.

 

 

Biologischer Anbau

In den letzten Jahren hat sich auch auf Mallorca ein Trend zu landwirtschaftlichen Bioprodukten entwickelt. Die Mieter der restaurierten Fincas und Ferienhäuser sowie vermehrt die ausländischen Residenten fragen natürlich gewachsenes Obst und Gemüse nach, ein Trend hin zu Bio-Produkten, wie er in ganz Europa zu beobachten ist. Ein paar Landwirte haben sich bereits auf die ökologische Agrarwirtschaft spezialisiert und arbeiten daran, immer bessere Sorten und Erträge mit ihrem Feldanbau zu erwirtschaften.

Inzwischen bietet auch der ein oder andere Hotelier einheimische Produkte gezielt an, das Hotel Son Brull im Norden von Mallorca hat einen hoteleigenen Garten angelegt, in dem landwirtschaftliche Produkte aus eigenem Anbau den Hotelgästen angeboten werden können. Die mallorquinische Regierung ist zwar sehr an der nachhaltigen Landwirtschaft interessiert, die Landwirte wünschen sich jedoch noch mehr Unterstützung.

 

Hofläden

Einige Besitzer der bäuerlichen Anwesen haben die Zeichen der Zeit erkannt und gemerkt, dass es sich wieder lohnen kann, Gemüse und Obst auf ihren Feldern anzupflanzen, die sie mit rein natürlicher Düngung als Bio-Produkte anbieten können. Einige bieten Ihre Produkte direkt am Haus in einem Hofladen an, im Direktverkauf ohne Zwischenhändler. Die Bauern zeigen den Direktverkauf mit dem Schild "Venta Directa" an, eine interessante Einkaufsmöglichkeit für die Mieter einer Finca.

 

Internet

Viele Bauern auf Mallorca schließen sich zusammen und bieten auf einer homepage gemeinsam ihre Produkte an, die dann online bestellt werden können und innerhalb von ein paar Tagen selbst in das Ausland geliefert werden können, sodass Mallorca-Urlauber auch zuhause nicht auf gewünschte Inselprodukte verzichten müssen. Auf diese Art können die Bauern die Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte ausweiten und nutzen dafür die modernen Kommunikationsmittel.

Mallorca schwarzes Schwein

 

Viehzucht

In Ermangelung von großen Weideflächen werden auf Mallorcas Bauernhöfen hauptsächlich die schwarzen Schweine, Ziegen und Schafe gehalten. Ziegen finden auch auf karg bewachsenen Grundstücken genügend Futter und sind daher für das Leben auf der Insel ideal geeignet. Die Schafe mit ihren Glöckchen sind oft zu hören, wenn eine Finca auf dem Lande gemietet wird: ein Teil des vorhandenen Grundstücks wird für die Vermietung an Urlaubsgäste abgeteilt für Garten und Pool, ein anderer Teil der oft riesigen Grundstücke bleibt naturbelassen und dort weiden oft Schafe und Ziegen.

Die schwarzen Schweine werden in der Regel recht natürlich gehalten, sie können sich oft um die Bauernhäuser herum frei bewegen und auch nach Futter suchen, daher ist ihr Fleisch besonders schmackhaft. Die einheimische, würzige Sobrasada Wurst und verschiedene köstliche Schinkenarten vom „schwarzen Schwein“ sind beliebte Delikatessen auf Mallorca.